Auf das richtige Verdeck kommt es an
Auf das richtige Verdeck kommt es an
Im Rahmen einer Bachelorarbeit wird aktuell von einer Studentin an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen im Studiengang Textil- und Bekleidungstechnologie an einem innovativen Verdeckmaterial für Cabrios mitentwickelt. Die Arbeit wird an der Hochschule von Dr.-Ing. Ezzedine Laourine, Professor des Studiengangs Material and Process Engineering, betreut. Die Studentin Sabrina Schloz befasst sich schon seit ihrem Praxissemester mit Cabrioverdecken und innovativen Materialien bei ihrem Industriebetreuer – dem Automobilkonzern und Cabrio-Spezialisten AUDI AG.
Ihrer Arbeit liegt eine ausführliche Analyse eines innovativen Cabrioverdeckmaterials zugrunde. Der Marktanteil von Cabrios bei allen Automobilherstellern ist zwar klein, aber prestigeträchtig. In Deutschland entfallen derzeit etwa drei Prozent der Neuzulassungen pro Jahr auf diese Fahrzeugklasse. Alle namhaften Autohersteller präsentieren in regelmäßigen Abständen neue Modelle als „Leuchtturmprojekte“, wie Daimler-Vorstand Dieter Zetsche es nennt. Sie sollen Automobilliebhaber mit dynamischem Design und emotionalem Fahrerlebnis an die Marke binden und neue Kundenkreise in den Showroom locken – selbst, wenn dann häufig ein konventionelles Modell ohne Verdeck gewählt wird. Cabriolet-Käufer sind oft anspruchsvolle Kunden mit finanziellem Spielraum und ausgeprägtem Qualitätsbewusstsein. Ihren hohen Ansprüchen zu genügen, was Funktionalität, Zuverlässigkeit und nicht zuletzt das Design betrifft, entscheidet oft über den Erfolg eines Modells. Das Verdeck steht beim Gesamtkonzept des Cabrios im Vordergrund. Wesentliche Merkmale wie Langlebigkeit, Witterungsbeständigkeit, Akustik und eine gefällige Optik müssen optimiert und auf das Gesamtkonzept abgestimmt werden, um den Kunden zu überzeugen.
Die Studentin nimmt diese Herausforderung gerne an: Innovationen sind ihrer Meinung nach „spannend und vielfältig“ und erfordern Ideenreichtum. „Bei innovativen Projekten mitwirken zu können, motiviert mich und bereitet mir große Freude. Deshalb bin ich sehr dankbar, ein für mich sehr interessantes Projekt in Form einer Abschlussarbeit bearbeiten zu dürfen“.
Tatkräftige Unterstützung bekommt sie dabei nicht nur von den Fachleuten bei AUDI, sondern auch vom betreuenden Professor Dr. Ezzeddine Laourine. Aus seiner Sicht eignet sich das Projekt ideal, das Schnittstellenwissen, das Studierende in den Studiengängen Textil- und Bekleidungstechnik und Material and Process Engineering erwerben, in ein innovatives, zeitgemäßes Produkt umzusetzen: „Neue Konzepte und innovative Materialien eröffnen einen breiten Horizont von Anwendungsmöglichleiten und sind ein Schlüssel für neue Entwicklungen. Manchmal muss man ganz neue Ansätze studieren und probieren, um ihre Tauglichkeit nachzuweisen. Dieses revolutionäre Denken birgt besonders für kleinere Unternehmen auch ein gewisses Risiko. Hochschulen bieten im Rahmen von Abschlussarbeiten, Projekten und F&E-Kooperationen Möglichkeiten an, solche Aufgaben umfassend zu studieren und zu erproben. Nicht nur für Audi, sondern insbesondere auch für KMU werden dabei das Risiko und die Entwicklungskosten minimiert. Große Unternehmen nehmen gerne frische und kreative Ansätze von außen auf. Von solchen studentischen Arbeiten können auch KMU profitieren.
Die Arbeit soll Ende Februar abgeschlossen werden.