Beim Makeathon erzählt eine schrottreife Kaffeemaschine Witze
Albstadt/Sigmaringen. Wie man aus vermeintlichem Elektroschrott noch smarte Produkte machen kann, haben Informatik-Studierende der Hochschule Albstadt-Sigmaringen beim ersten Makeathon gezeigt. Ihre kreativen und innovativen Ideen präsentierten sie vor Kurzem vor einer hochkarätig besetzten Jury mit Vertretern regionaler Unternehmen in Albstadt; gewonnen hat eine ausrangierte Kaffeepad-Maschine, die nun nicht nur Gesichter erkennt und auf Sprachbefehle reagiert, sondern auch noch Witze erzählt.
Organisiert wurde die Veranstaltung von Prof. Dr. Derk Rembold von der Informatik-Fakultät, der Technologiewerkstatt Albstadt und der IHK Reutlingen. Bei einem Makeathon handelt es sich um einen Wettbewerb, bei dem Studierendengruppen innerhalb einer vorgegebenen Zeit eine Aufgabe bearbeiten. In diesem Fall sollten sie ein eigentlich schrottreifes Gerät mithilfe einer Sprachsteuerung aufwerten und auf diese Weise „smart“ machen.
Die Idee entstand vor dem Hintergrund, dass die Lebensdauer elektrischer Geräte immer kürzer wird. „Da diese für die Produktion wertvolle Ressourcen benötigen, wird der geringere Energieverbrauch neuer Geräte aber einfach nur ausgeglichen“, sagt Derk Rembold. „Letztlich geht das auf Kosten der Umwelt.“
Studierende überraschen mit ihren kreativen Ideen
Insgesamt beteiligten sich sechs Gruppen mit insgesamt 15 Studierenden am Makeathon. Jede Gruppe erhielt ein elektrisches Gerät sowie ein Steuerungsgerät.
Mit ihren kreativen Ergebnissen überraschten die Studierenden am Ende nicht nur die Jury, sondern auch ihren Professor. „Meine Erwartungen wurden weit übertroffen“, sagt Derk Rembold. Da wurde etwa eine alte Kaffeemaschine mit einem Sensor für den Wasserstand ausgestattet, eine Internetplattform geschaffen, auf der über eine Schnittstelle gleich mehrere Küchengeräte smart gemacht werden können, und eine alte Mikrowelle wurde für Sprachbefehle empfänglich gemacht. Zwei weitere Gruppen rüsteten einen schrottreifen Fön sowie ein altes Rührgerät auf.
Als beste Idee prämierte die Jury am Ende die umgebaute Kaffeepad-Maschine. Die Studierenden Lisa-Marie Mai, Mario Jacobi, Steffen Poppel und Rosario Di Giovanni machten aus diesem Stück Elektroschrott ein Gerät, das auf Sprachbefehle reagiert, Gesichter erkennt und sich Gewohnheiten merkt sowie obendrein auch noch Kaffeewitze erzählt. Die Gruppe darf sich über ein Preisgeld von 500 Euro freuen. Auf dem zweiten Platz landete die Internetplattform (200 Euro Preisgeld) und auf dem dritten die Mikrowelle (ebenfalls 200 Euro Preisgeld). Gesponsert wurde der Makeathon vom Förderverein der Hochschule, vom Digitalen Innovationszentrum der Landesregierung (DIZ), vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI), vom Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) und vom Albstädter Unternehmen Korn Recycling.