„Bürgerladenetz BW“: Eine der ersten Ladestationen steht in Hohenfels
Albstadt/Sigmaringen. Das „Bürgerladenetz BW“ nimmt Fahrt auf: Die ersten öffentlich zugänglichen Ladestationen für Elektroautos sind in Betrieb gegangen – eine davon auf dem Grundstück von Anne und Ralf Michalski in Hohenfels im Landkreis Konstanz. Damit startet die Pilotphase eines vom Land Baden-Württemberg geförderten Projekts, das die Hochschule Albstadt-Sigmaringen gemeinsam mit den Stadtwerken Sigmaringen, dem Start-up chargeIQ GmbH und der Stadtmobil Südbaden AG durchführt. Ziel ist es, allen Elektroautofahrern einen Zugang zu einer kooperativen Ladeinfrastruktur zu geben und den Ladesäulenbetreibern eine attraktive Stromvermarktung zu ermöglichen. Dabei übernehmen die Ladestationsbetreiber die Vermarktung des Ladestroms selbst und bestimmen den jeweiligen Preis für den Strom und die Verfügbarkeit der Ladestation. Die vertragliche Abwicklung und Abrechnung läuft im Hintergrund über das Unternehmen chargeIQ.
In der Gemeinde Hohenfels ist es die erste öffentliche Ladesäule überhaupt und damit „ein wichtiger Baustein für unsere Infrastruktur“, sagt Bürgermeister Florian Zindeler. Dass der Strom obendrein mehrheitlich aus der eigenen Solaranlage von Anne und Ralf Michalski stammt und das Ganze damit einen nachhaltigen Beitrag zur Energiewende leistet, machte den Standort im Auswahlverfahren besonders interessant. Das berichtet Benedikt Strigel, Projektkoordinator E-Mobilität an der Hochschule.
Schritt für Schritt werden im Zuge des Projekts in Baden-Württemberg weitere Ladesäulen auf privaten Grundstücken installiert und getestet. Die Betreiber zahlen im Pilotprojekt lediglich den Anschluss der Ladesäule durch Elektrofachbetriebe auf ihrem Grundstück. Elektroautofahrer können sich dann beispielsweise über die App „Moovility“ oder per Suchmaschine über Standorte in ihrer Nähe informieren und diese dann direkt ansteuern.
Derzeit sind im Projekt noch wenige kostenlose Ladesäulen verfügbar. Das Angebot richtet sich an Privatpersonen ebenso wie an Gewerbetreibende, die einen öffentlich zugänglichen Stellplatz haben. „Darüber hinaus ist die Bereitschaft zur Mitwirkung am Pilotprojekt und die Bereitstellung von generierten Daten essenziell“, sagt Prof. Dr. Jessica Rövekamp von der Fakultät Business Science and Management, die das Projekt seitens der Hochschule leitet. Wer Interesse hat, kann sich per E-Mail bei den Projektverantwortlichen melden.