Der letzte Rest im Glas: Studierende entwickeln Ideen gegen Lebensmittelverluste
Albstadt/Sigmaringen. Jedes Jahr landen allein in Deutschland mehrere Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll, davon mehr als die Hälfte in privaten Haushalten. Hiervon machen Lebensmittelreste in Verpackungen wiederum vier Prozent aus: weil sich der Joghurt nicht komplett aus dem Glas kratzen, der Senf nicht restlos aus der Tube drücken oder der Ketchup nicht bis zum letzten Klecks aus der Flasche gießen lässt.
Zwei Studierende der Hochschule Albstadt-Sigmaringen haben sich jetzt mit diesem Thema beschäftigt und konkrete Lösungen erarbeitet, wie Verbraucher ohne großen Aufwand auch noch die letzten Reste aus vielen Verpackungen bekommen können. Linda Claaßen und Svenja Roßteuscher studieren an der Fakultät Life Sciences den Bachelorstudiengang Lebensmittel, Ernährung, Hygiene und entwickelten im Zuge ihrer Projektarbeit obendrein leicht umzusetzende Rezeptideen – diese sowie die Ergebnisse ihrer Studie wurden jetzt sogar in einem Fachmagazin des Bundeszentrums für Ernährung veröffentlicht. Betreut wurden die Studierenden von Prof. Dr. Gertrud Winkler.
Den Fokus legten sie auf dickflüssige und spachtelfähige Lebensmittel in steifen Verpackungen – also beispielsweise Erdnussbutter, Senf oder Joghurt im Glas. Nach einigen Versuchen kamen Linda Claaßen und Svenja Roßteuscher zu dem Schluss, dass sich Lebensmittelreste am besten mit einem kleinen Spatel aus der Verpackung kratzen lassen oder mit Wasser oder Milch herausgelöst werden können. Methoden wie Erhitzen im Wasserbad oder in der Mikrowelle, um die Reste zu verflüssigen, verwarfen die Studierenden wieder: „Sie sind zeit- und arbeitsintensiver und nicht bei allen Produkten erfolgreich.“
Am Ende entwickelten sie einige Rezepte, um mit verschiedenen Resten direkt im Glas Dressings, Getränke oder sogar Tassenkuchen zuzubereiten. So lassen sich Honigreste beispielsweise mit 200 Millilitern heißem Wasser und dem Saft einer Zitrone schnell in ein leckeres Heißgetränk verwandeln.