Doktorandin erhält Stipendium für Forschungsprojekt zu innovativem Verpackungsmaterial
Albstadt/Sigmaringen. Ab Mai 2021 unterstützt die Heinrich-Stockmeyer-Stiftung Katharina Miller als neue Stipendiatin. Sie erstellt ihre Doktorarbeit an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen und beschäftigt sich in ihrem Promotionsprojekt mit Folien und Beschichtungen auf Basis von Kartoffelschalen und der Frage, inwieweit diese für ökologisch nachhaltigere Lebensmittelverpackungen eingesetzt werden können. Katharina Miller forscht im Arbeitskreis von Prof. Dr. Markus Schmid, der das Sustainable Packaging Institute SPI (Institut für Nachhaltige Verpackungskonzepte) an der Hochschule leitet.
Um Lebensmittel zu schützen, werden häufig verschiedene Kunststoffe mit unterschiedlichen Eigenschaften zu Mehrschichtverbundfolien verarbeitet, sagt Markus Schmid. Das Problem: „Diese Kunststoffe kommen in der Regel aus der Petrochemie und somit aus keiner nachwachsenden Quelle, zudem sind sie meist nicht biologisch abbaubar.“ Vonseiten der Lebensmittelindustrie gibt es allerdings eine enorme Nachfrage nach biobasierten und/oder biologisch abbaubaren Kunststoffen mit hoher Funktionalität – beispielsweise einer geringen Sauerstoffdurchlässigkeit – und damit einen hohen und bisher wenig abgedeckten Marktbedarf.
„Über die letzten Jahrzehnte wurden zahlreiche nachwachsende Rohstoffe auf ihre Eignung als Verpackungsmaterial untersucht und weiterentwickelt“, sagt Katharina Miller. „Hierzu zählen vor allem aus Lebensmitteln gewonnene Proteine oder Stärken, die aber potenziell in Konkurrenz zu Lebensmittelprodukten stehen könnten.“ Dies sei bei industriellen Reststoffen wie der Kartoffelschale nicht der Fall: „Dieses Nebenprodukt hat einen geringen oder sogar negativen Wert für die verarbeitende Industrie und wird überwiegend lediglich als Tierfutter verwendet.“
Für die Forschung zu diesem Thema stellt die Heinrich-Stockmeyer-Stiftung Katharina Miller über zwei Jahre einen monatlichen Betrag von 1600 Euro zur Verfügung. Mit der Vergabe von Stipendien für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fördert die Stiftung den wissenschaftlichen Nachwuchs und Forschungsarbeiten in lebensmittelrelevanten Bereichen.