Fakultät Engineering startet im Herbst mit erweitertem Studienangebot
Albstadt/Sigmaringen. Der Senat der Hochschule Albstadt-Sigmaringen hat am Dienstag grünes Licht für ein ganzes Bündel an Veränderungen gegeben, mit denen sich die Fakultät Engineering ab dem kommenden Wintersemester den künftigen Anforderungen des Marktes annimmt, ihr Weiterbildungsangebot ausbaut und die digitale Lehre intensiviert. Bei einem Pressegespräch am Mittwoch stellten Rektorin Dr. Ingeborg Mühldorfer, Dekan Prof. Dr. Hans-Joachim Illgner und Prof. Dr. Lutz Sommer, Studiendekan Wirtschaftsingenieurwesen, die Neuausrichtung der Fakultät vor.
„Die ständige Anpassung von Lehrinhalten und Lehrformen an gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen ist für uns selbstverständlich“, sagte Dr. Ingeborg Mühldorfer eingangs. „Besonders wichtig ist für uns, dass unsere Studierenden lernen, die richtigen Fragen zu stellen – und zwar nicht nur in technologischer, sondern auch in ethischer Hinsicht.“ Das Aufwerfen der richtigen Fragen sei für Innovationen häufig genauso wichtig wie das Finden der richtigen Lösungen. „Wir versetzen unsere Studierenden mit breitem, interdisziplinärem, gleichzeitig aber auch spezialisiertem Fachwissen überhaupt erst in die Lage, diese Fragen zu stellen und die Innovationen voranzutreiben, auf die wir so dringend angewiesen sind“, sagte Ingeborg Mühldorfer.
„Mit den zukunftsweisenden Veränderungen an unserer Fakultät passen wir unsere Inhalte den hochaktuellen Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit an“, sagte HansJoachim Illgner. „Unsere Studierenden können sich dank neuer Vertiefungsrichtungen in den Bereichen Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen künftig früher spezialisieren als bisher.“ Anschließend stellte er die vier neuen Vertiefungsrichtungen im Bachelorstudiengang Maschinenbau vor und beschrieb, wie die Fakultät auf den technologischen Fortschritt reagiert und die Studierenden so fit für die Zukunft macht.
Wichtig seien beispielsweise neue funktionale Werkstoffe, die energieeffizientere Konstruktionen im Leichtbau ermöglichen. Mit dem Vertiefungsbereich „Digitale Produktionstechnik“ werde der globalen Vernetzung Rechnung getragen, und die Intelligenz mechatronischer Systeme gewinne auch in der Lehre zunehmend an Bedeutung. „Maschinen müssen künftig, ähnlich wie der Mensch, mit Unsicherheiten umgehen, sich selbst optimieren oder Muster erkennen können“, sagte Hans-Joachim Illgner. Im Studienzweig „Mechatronik und autonome Systeme“ würden die Studierenden daher beispielsweise lernen, Maschinen mit künstlicher Intelligenz auszustatten und ihnen das Lernen beizubringen.
Mit vier neuen Vertiefungsrichtungen im Bachelor bietet auch der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Antworten auf die Fragen von Digitalisierung, Entrepreneurship und Nachhaltigkeit. Die neuen Vertiefungsrichtungen „Digitale Produktion“ und „Digitale Wirtschaft“ bereiten die Studierenden auf die digitale Herausforderung vor; die Vertiefungen „Energie und Mobilität“ sowie „Advanced Materials – Produkte und Innovationen“ liefern Antworten zu weiteren drängenden Themen – beispielsweise zur Vereinbarkeit von Umwelt, Produktion und Produkten: "Die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen ohne Berücksichtigung des Nachhaltigkeitsgedankens ist heute nicht mehr denkbar“, sagte Studiendekan Lutz Sommer. „Themen wie Elektromobilität, Batterietechnologien und etliche mehr werden uns noch viele Jahre lang beschäftigen.“
Neben den Inhalten eines Studiums sei aber auch die Art der Wissensvermittlung ein wichtiges Thema, betonte Lutz Sommer. „Wir bauen die digitale Ausbildung weiter aus und passen sie laufend an die sich schnell verändernden digitalen Möglichkeiten an.“ E-Books, Webinare und Video-Tutorials seien heute unverzichtbare Hilfsmittel. „Diese digitalen Medien eröffnen darüber hinaus die Möglichkeit, das Studium in individueller Teilzeit zu absolvieren“, sagte Lutz Sommer. Hier bietet die Hochschule ab dem kommenden Wintersemester ein weiteres digitales Angebot im Masterstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen an: die Vertiefungsrichtung „Data Engineering and Consulting“, die auf die Herausforderung des lebenslangen Lernens zugeschnitten ist.
Flankiert wird dieser neue Masterstudiengang in Teilzeit durch einen unterschriftsreifen Kooperationsvertrag für einen Doppelabschluss mit der Marconi-Universität in Italien. Mit rund 16.000 Studierenden agiert sie erfolgreich unter anderem im Bereich von englischsprachigen Online-Studiengängen für Teilzeitstudierende und ist somit ein idealer Kooperationspartner.