Hochschule 4.0: Sigmaringer Fakultät richtet Bundesdekanekonferenz aus
Albstadt/Sigmaringen. Die Bundesdekanekonferenz für Wirtschaftswissenschaften hat vergangene Woche in Sigmaringen stattgefunden – Gastgeberin war die Fakultät Business Science and Management (BSM) der Hochschule Albstadt-Sigmaringen. Drei Tage lang tauschten sich bei dieser Tagung rund 60 Teilnehmende im Hofgarten in Foren und Workshops zu aktuellen hochschulpolitischen und fachlichen Themen aus, die für die Weiterentwicklung wirtschaftswissenschaftlicher Fakultäten wichtig sind.
Das Motto der 102. Bundesdekanekonferenz lautete „Hochschule 4.0 – University of Metaverse?“. In den Fachforen „Digitale Zukunft“, „Studierende der neuen Generation“, „Innovationen für Hochschulen“ und „Metaverse“ beschäftigten sich die Teilnehmenden mit Themen wie Digitale Ethik, mit der Generation Z als Zielgruppe von Hochschulen, mit dem Einsatz von Virtual Reality in der Lehre, mit Prüfungen in der digitalen Welt, mit Künstlicher Intelligenz und den Herausforderungen von ChatGPT im akademischen Umfeld.
Am Auftakt der Konferenz im Sigmaringer Schloss hatte auch die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Petra Olschowski teilgenommen und in ihrer Ansprache die Bedeutung der Hochschulen im Land hervorgehoben. „Die fortschreitende Digitalisierung und neue Anwendungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz bieten für unsere Hochschulen große Chancen“, sagte sie. Jetzt gelte es, Studienangebote an die Bedürfnisse einer digitalisierten Arbeitswelt anzupassen und den gesuchten Fachkräften von morgen die notwendigen Kompetenzen zu vermitteln – bei einem verantwortungsvollen KI-Einsatz im Lehr- und Forschungsbetrieb. „Die Dekaninnen und Dekane haben dabei eine Schlüsselposition inne, um die Hochschule 4.0 zu gestalten. Das Land unterstützt auch in Zukunft nach Kräften dabei, Lehrinnovationen zu entwickeln und an unseren Hochschulen umzusetzen.“
Die fachliche und organisatorische Leitung der Tagung lag beim Dekan der Fakultät BSM, Prof. Dr. Hubert Kempter, und Prodekanin Prof. Dr. Wibke Heidig. „Wir wollen mit den diesjährigen Themen für das sensibilisieren, was auf uns zukommt beziehungsweise längst Realität ist. Wir müssen darüber diskutieren, wie wir mit diesen Technologien umgehen wollen“, sagte Hubert Kempter. „Von unserer Konferenz soll daher auch die Botschaft an die Politik ausgehen, sich aktiv und zeitnah mit dem Thema Hochschule 4.0 auseinanderzusetzen.“ Prof. Dr. Michael Feucht von der Technischen Hochschule Augsburg ist Vorsitzender der BDK. Er wünscht sich auch von den Schulen, dass sie die gesetzten Impulse aufgreifen: „Bei diesem enorm hohen Tempo der gegenwärtigen Veränderungen muss schon dort angesetzt werden, um überhaupt handlungsfähig zu bleiben“, sagte er.
Wibke Heidig wurde im Verlauf der Tagung in den Vorstand der BDK gewählt und sieht einen klaren Wettbewerbsnachteil für Hochschulen, die sich den aktuellen Herausforderungen nicht stellen: „Wer sich hier nicht beteiligt und stattdessen den Kopf in den Sand steckt, wird abgehängt“, sagte sie. „Die Studierendengeneration von heute erwartet von uns einen planvollen Umgang mit diesen Themen.“