Hochschule Mitglied in renommiertem europäischem Sicherheits-Netzwerk
Albstadt/Sigmaringen. Weil die Informatik-Fakultät derzeit ihre Kompetenzen im Bereich Cyberpsychologie ausbaut, ist die Hochschule Albstadt-Sigmaringen als bislang einzige Hochschule in Deutschland ins European Security and Defence College (ESDC) aufgenommen worden. Dieses Netzwerk von Institutionen wie Universitäten oder Regierungsbehörden ist der Europäischen Kommission unterstellt und soll zur gemeinsamen Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU beitragen: Es bietet beispielsweise Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für zivile und militärische Angehörige europäischer Behörden an.
„Ein immer wichtiger werdender Teil der zu koordinierenden Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik in der EU ist natürlich die IT-Sicherheit als kritische Infrastruktur“, sagt Prof. Holger Morgenstern, Dekan der Informatik-Fakultät. Für diesen Bereich gibt es innerhalb des ESDC eine eigene Plattform; was noch fehlte, war ein Cyberpsychologe, der sich wissenschaftlich beispielsweise mit der Rolle menschlichen Verhaltens in technischen Systemen oder online gestreuten Desinformationskampagnen befasst. Diese Lücke schließt nun Prof. Dr. Stefan Sütterlin, der seit diesem Wintersemester an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen ist. Der Cyberpsychologe hat auch die Mitgliedschaft im ESDC initiiert und wird im Netzwerk entsprechende Kurse und Workshops anbieten.
„Wir können dabei helfen, bestehende und zukünftige Maßnahmen mit wissenschaftlichen Methoden zu evaluieren und zu deren Optimierung beizutragen“, sagt Stefan Sütterlin. Dazu gehörten etwa pädagogische Konzepte für Trainings, Übungen und Manöver zur Verteidigung des sogenannten Cyberraums.
In Deutschland zählen zu den ESDC-Mitgliedern unter anderem das Verteidigungs- und das Außenministerium, die Bundesakademie für Sicherheitspolitik, das Zentrum für internationale Friedenseinsätze, die Führungsakademie der Bundeswehr, die Bundespolizeiakademie oder die Polizeiakademie Baden-Württemberg.