Hochschule und gewerbliche Schulen testen neue Robotik-App in der Ausbildung zum Mechatroniker
Albstadt/Sigmaringen. An der Bertha-Benz-Schule in Sigmaringen und an der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule in Balingen wird derzeit der Prototyp einer Robotik-App getestet, die von Prof. Dr. Uwe Sachse und seinem Team an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen entwickelt wurde. Die App macht 3D-Inhalte holografisch sichtbar und erleichtert das Verstehen und den Transfer von komplexen Prozessen in der Ausbildung zum Mechatroniker.
Der Prototyp beinhaltet unter anderem eine Applikation zur Bedeutung und zum Einsatz von Robotik im Umfeld von Industrie 4.0, unterschiedliche Roboterbauformen, Anwendungsbeispiele sowie die Roboter-Olympiade. Darin können die Auszubildenden ihre Fähigkeiten beim zielgenauen Steuern von holografischen Industrierobotern erproben.
Für die Beteiligten ist entscheidend, bei dieser Technologie frühzeitig ausreichend Erfahrungen zu sammeln und zu untersuchen, wie Augmented Reality (AR) bei jungen Menschen eingesetzt werden muss, um Motivation, Lernbereitschaft und Lernerfolg zu steigern. Im neuen Jahr werden weitere Tests an insgesamt sechs weiteren Berufsschulen durchgeführt.
„Als die Hochschule auf uns zukam, waren wir sofort begeistert und haben uns sehr gerne als Partner zur Verfügung gestellt“, sagt Christian Roth, Oberstudiendirektor der Bertha-Benz-Schule in Sigmaringen. So formuliert es auch Heiko Käppel, der das Projekt an der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule leitet. Bei der Kooperation geht es um ein Forschungsgebiet von nationalem Interesse: Wie kann die Attraktivität der beruflichen Aus- und Weiterbildung gesteigert werden? Teil der Zusammenarbeit ist die Entwicklung von sogenanntem Augmented-Reality-Inhalt bis zum fertigen Kurs. „Mit der Firma 4smartminds haben wir den perfekten Partner an unserer Seite“, sagen Uwe Sachse und Klaus-Dieter Korn-Amann, der das Projekt an der Bertha-Benz-Schule leitet.
Bei den Studierenden im AR-Team der Hochschule Albstadt-Sigmaringen findet das Projekt großen Anklang. „Aktuell arbeiten wir mit zehn Studierenden, die sich in ihrer Freizeit für dieses Forschungsprojekt engagieren“, berichtet Frederic Graeb, Projektkoordinator der Hochschule. „Alle sind fasziniert von den neuen Möglichkeiten solcher cyberphysikalischen Assistenz-Systeme.“
Das Projekt wird noch bis zum Sommer 2020 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Weiterführende Informationen: Unter Augmented Reality (deutsch: erweiterte Realität) versteht man eine computerunterstützte Darstellung, die die reale Welt um virtuelle Aspekte erweitert. Augmented Reality verspricht völlig neue Perspektiven bei der Entwicklung und Nutzung mobiler Lerninhalte und Anwendungen in Schule und Universität, da sie auf innovative Art und Weise selbst komplexe Lerninhalte veranschaulicht.