Junger Nachwuchsforscher zu Gast an der Hochschule
Albstadt/Sigmaringen. Ein besonders begabter Abiturient hat der Hochschule Albstadt-Sigmaringen im Mai für ein dreitägiges Forschungspraktikum einen Besuch abgestattet. Der 18-jährige Kai Krull aus Aalen hatte beim Landeswettbewerb von Jugend forscht für sein Projekt den gemeinsamen Sonderpreis von Hochschule, VDI und der Technologiewerkstatt Albstadt erhalten. Seine Idee: Durch die Kombination eigens angefertigter Elektronik und selbstgeschriebener Software entwickelte er ein Türsicherheitssystem, das Einbrecher nicht überlisten können. Auf Einladung der Hochschule bekam Kai Krull nun Einblicke in für ihn interessante Fachbereiche am Standort Albstadt und nahm an Vorlesungen und Praktika teil.
„Im Vergleich zur Schule ist das Niveau an der Hochschule viel höher – endlich!“ Dieses Fazit zieht Kai Krull am Ende seines Aufenthalts. Besonders habe ihn das Thema IT Security beeindruckt. „Das ist wirklich ein interessanter Teilbereich der Informatik“, sagt er. Im Rechnertechnik-Praktikum habe er seine Kenntnisse in der Microcontroller-Programmierung auffrischen können, und neben vielen anderen Programmpunkten bleibe ihm auch die Vorlesung zum Thema Netzwerke in äußerst positiver Erinnerung.
Seit seiner Kindheit eignet sich Kai Krull sein Fachwissen in den Bereichen Elektronik und Informatik überwiegend selbst an. „Zu Hause im Keller habe ich mir ein Labor eingerichtet, das zum Leidwesen meiner Eltern immer größer wird“, sagt er. Bereits als Achtjähriger interessierte er sich für Elektronik, „in der fünften Klasse habe ich dann mit Programmieren angefangen“. Doch beim Selbststudium schleichen sich auch immer mal wieder Fehler ein, sagt er. „Deshalb ist der fachliche Austausch für mich etwas Tolles.“
Die Idee, ein Türsicherheitssystem zu entwickeln, entstand aus der Not heraus. „Wenn ich an unserer Schule für Jugend forscht ins Techniklabor wollte, musste ich immer im Sekretariat den Schlüssel holen“, sagt Kai Krull. „Um da mal einen Fortschritt zu erreichen, entwickelte ich selbst eine Lösung.“ Am Ende programmierte er unter anderem einen Verschlüsselungsalgorithmus, der das Kopieren der eingesetzten Chipkarten unmöglich macht. „Zumindest konnte das bislang niemand knacken.“ Grund genug für die Hochschule Albstadt-Sigmaringen, den 18-Jährigen mit ihrem Sonderpreis auszuzeichnen. Und wer weiß – vielleicht studiert Kai Krull ja irgendwann wirklich noch IT Security oder Digitale Forensik in Albstadt. Nun steht ab dem kommenden Wintersemester aber erst einmal ein Elektrotechnik-Studium auf dem Programm.
Weiterführende Informationen: Den Sonderpreis beim Landeswettbewerb von Jugend forscht vergibt die Hochschule seit fünf Jahren. 2019 ging er an insgesamt drei Schüler – neben Kai Krull auch noch an Jan Zeller und Vinzenz Dreher aus Tuttlingen. Sie haben gemeinsam einen sogenannten Zentrifugentrenner erfunden, der die Entwicklung von Gasblasen im Kühlkreislauf einer Baumaschine und daraus resultierende Schäden verhindert. Die Jugendlichen werden die Hochschule in den Pfingstferien besuchen.