Nachhaltige Proteinquellen im Gespräch
Beim dritten Vortrag der Reihe "Hochschule im Gespräch" in diesem Semester unter dem Motto „Ernährung nachhaltig nachhaltiger gestalten“ ging es am 26. November um nachhaltige Proteinquellen. Prof. Dr. Andrea Maier-Nöth, Professorin für Sensorik und Konsumentenforschung an der Fakultät Life Sciences, gab in einem engagierten und begeisternden Vortrag einen umfangreichen Überblick zu den Eiweißquellen der Zukunft. Sie betonte dabei die Bedeutung des Nährstoffs Protein im Bereich Ernährungssicherheit vor dem Hintergrund einer wachsenden Weltbevölkerung. Zudem stellte sie eine große Zahl verschiedener alternativer Proteinquellen vor, von altbewährten Hülsenfrüchten über Insekten bis hin zu „Laborfleisch“ und diskutierte die Vor- und Nachteile der verschiedenen Alternativen sowie deren Akzeptanz bei den Verbrauchern.
Maier-Nöth ist überzeugt, dass in Zukunft nicht nur der Konsum tierischer Proteine sinken und der Anteil pflanzlicher Proteine steigen wird, vielmehr seien wir gefordert, unsere Kompetenzen zum Thema Ernährung grundsätzlich zu überdenken und neu zu gestalten. Das bedeute nicht nur Verzicht, sondern auch Gewinn, wie etwa die Rückbesinnung auf Regionales und einheimische Quellen, die Verbesserung von Verarbeitungsmethoden oder die Optimierung der Logistik. Dabei gelte es, das kulturelle Erbe zu bewahren: „Wir sollten die Regionalität nutzen, um das regionale Wirtschaften zu stützen.“ Damit sich die Zuhörer selbst ein Bild von der Diversität pflanzlicher und tierischer Proteinquellen sowie der daraus entwickelten Produkte machen konnten, bot Prof. Dr. Maier-Nöth eine begleitende Ausstellung an. Sieben Poster, die sowohl traditionelle als auch neuartige pflanzen- und tierische Proteinquellen beleuchteten, lieferten den Zuhörern umfassende Informationen. Ergänzend hierzu gaben proteinreiche Mehle aus Bohnenarten oder Hanf, Fleischersatzprodukte, geröstete Insekten, Insektennudeln und Algen-Riegel den Teilnehmern einen unterhaltsamen Einblick in die Vielfalt der am Markt erhältlichen Produkte. Zur Verkostung standen Joghurts aus der Milch verschiedener Tierarten, Joghurtalternativen aus Soja oder Lupinenprodukten sowie Quarkersatz auf Mandelbasis bereit.