Neue E-Learning-Technologie motiviert und unterstützt Studierende
Albstadt/Sigmaringen. Studierende der Fakultät Life Sciences an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen kommen nicht um ein Mathematik-Modul herum, das für so manchen durchaus eine Herausforderung darstellt. Die Fakultät setzt unter anderem aus diesem Grund seit einiger Zeit eine neuartige E-Learning-Technologie ein, die Studierenden nicht nur das Lernen erleichtert; sie motiviert viele von ihnen darüber hinaus dazu, ihre Leistungen stetig zu verbessern. Programmiert wurde sie von Zsolt Miltenberger, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fakultät im Bereich Informatik.
Kern der Technologie ist, dass die Studierenden permanent über ihren eigenen Leistungsstand auf dem Laufenden gehalten werden. Sie erhalten eine wöchentliche Übersicht ihrer bisherigen Noten, die durch Ampelfarben zusätzlich visualisiert werden. Die Studierenden erkennen dadurch ihre Stärken und Schwächen auf einen Blick und können gegebenenfalls nachsteuern.
„Im Mathematikmodul geben wir den Studierenden regelmäßig mithilfe von Tests eine Rückmeldung über ihren Wissensstand“, sagt Prof. Dr. Carola Pickhardt. „Diese wiederholen viele Studierende dann oft sogar mehrmals freiwillig, um ihr Ergebnis zu verbessern“, sagt Zsolt Miltenberger. „Und das, obwohl sie bereits beim ersten Mal bestanden haben.“ Beide sehen den Grund dafür klar im Feedback-System der E-Learning-Technologie, das das selbstgesteuerte Lernen (SGL) unterstützt: „Die Studierenden freuen sich eben über ein Dunkelgrün, das wirkt sich motivierend aus“, sagt Carola Pickhardt.
Die Professorin ist begeistert von den Möglichkeiten, die das neue Tool bietet. „Hier folgt die Digitalisierung der Lehre einem klaren didaktischen Konzept.“ Die Studierenden wollten sich verbessern und reflektierten dadurch die zuvor gemachten Fehler. „Auf diese Weise setzt sich das Wissen viel besser fest, was die Nachhaltigkeit der Lehre massiv fördert.“ Die Studierenden lernen das Lernen, davon ist die Professorin überzeugt.
Doch nicht nur die Studierenden haben etwas davon, auch die Lehrenden profitieren – Stichwort Learning Analytics: „Wir merken nicht erst am Ende des Semesters, dass ein Studierender irgendwo nicht mitgekommen ist“, sagt Carola Pickhardt. „Das ermöglicht uns, einzelne Studierende gezielt anzusprechen und zu beraten.“ Nicht zuletzt erkennt das System gleichermaßen Stärken. „Wir erkennen schnell, welche Studierenden sehr gut sind und können sie zum Beispiel bei anspruchsvollen Einzelarbeiten unterstützen oder fragen, ob sie Tutoren werden möchten.“
Die E-Learning-Technologie ist nicht auf Mathematik beschränkt. „Es ist eigentlich egal, um welches Fach es geht“, sagt Zsolt Miltenberger. „Die Technologie ist unabhängig von den zu lernenden Inhalten und kann somit in jedem Modul zum Einsatz kommen.“ Er und Carola Pickhardt sind denn auch offen dafür, die Software hochschulweit zur Verfügung zu stellen: „Davon kann die Lehre eigentlich nur profitieren“, sagt die Professorin.