Rektorin und Wissenschaftsministerin bei Podiumsdiskussion in Albstadt
Albstadt/Sigmaringen. Welche Rolle spielen Wissenschaft, Forschung und Kunst im ländlichen Raum? Darüber hat Dr. Ingeborg Mühldorfer, Rektorin der Hochschule Albstadt-Sigmaringen, am Mittwochabend unter anderem mit der baden-württembergischen Wissenschaftsministerin Theresia Bauer in Albstadt diskutiert. Veranstaltet wurde die Podiumsdiskussion vom Kreisverband Zollernalb von Bündnis 90/Die Grünen.
Die Diskussionsteilnehmerinnen und -teilnehmer waren sich einig, dass die Bedeutung von Wissenschaft, Kunst und Kultur in der Region kaum hoch genug eingeschätzt werden könne. „Wissenschaft ist Teil der Kultur und dazu da, Probleme zu lösen – auch die Probleme vor Ort“, sagte Ingeborg Mühldorfer. Doch damit qualifizierte Absolventinnen und Absolventen der hiesigen Wirtschaft auch nach ihrem Studium erhalten bleiben, „müssen die Unternehmen und die ganze Region etwas tun, um attraktiv zu sein und junge Leute zu integrieren“. Mit den Transferzentren InnoCamp in Sigmaringen und Technologiewerkstatt in Albstadt seien die Brücken bereits gebaut und die Voraussetzungen für einen lebhaften Wissenstransfer von Wissenschaft zu Unternehmen sehr gut.
Theresia Bauer beschrieb die flächendeckende Verteilung von Hochschulen über das ganze Land „als großes Pfund“. Um diese Struktur zu erhalten, „müssen wir uns in besonderer Weise auch um kleine Einrichtungen kümmern“, sagte sie. „Ideenreichtum und Umtriebigkeit zeichnen uns in Baden-Württemberg aus und sind nicht das Privileg einer bestimmten Gegend.“ Sie stimmte Ingeborg Mühldorfer zu, dass dabei aber die Integration qualifizierter Fachkräfte von überallher entscheidend sei. „Wie klappt es mit dem Andocken? Wie attraktiv ist die Region? Und bietet sie eigentlich auch die notwendigen Strukturen für die Lebenspartner?“ Nur wenn das Zusammenspiel all dieser Aspekte funktioniere, sei der ländliche Raum für die Zukunft gut gerüstet.