Retrofitting von Nähmaschinen
Voll des Lobes waren die Zuhörer nach der Vorstellung der Projektergebnisse zum Thema „Retrofitting“, welche ein interdisziplinäres Team von Studierenden der Studiengänge WIN, TI und dem berufsbegleitenden Studiengang TIB im Rahmen ihrer Abschlussarbeit des Moduls „Unternehmenskonzepte“ präsentierte.
„Hinter Retrofitting steht die Idee, alte Maschinen mittels Softwarelösungen auf den neusten technischen Stand zu bringen“, sagt Derk Rembold, der zusammen mit Bernd Stauß die Idee zu diesem Projekt hatte. Konkretes Ziel war es, weitgehend manuell zu konfigurierende Nähmaschinen ohne Systemschnittstellen und Fortschrittsmeldung, in smarte Nähmaschinen mit digitalen Produktions- und koordinierten Arbeitsabläufen zu verwandeln und so die Transparenz und die Effizienz der Produktion zu steigern sowie die Kosten und den Ausschuss zu reduzieren.
Die Studierenden präsentierten bei Ihrer Abschlussveranstaltung eine digitale Fabrik, in der der Herstellungsprozess einer Yogatasche an alten Legacy-Nähmaschinen nachgestellt wurde, die mittels Retrofitting smart zusammengeführt worden waren.
Die Studierenden nutzten hierzu u.a. die QONDAC-Systemsoftware der Dürkopp Adler GmbH, in welcher die einzelnen Nähmaschinen angelegt, Aufträge erstellt sowie den Arbeitsplätzen zugewiesen wurden und welche - mittels nachgerüsteten Tablets an den Nähmaschinen - ein „Guided working“ ermöglicht. SAP wurde als ERP-System verwendet. Zum Anlegen, Starten und Sichtbarmachen des Arbeitsfortschritts programmierten sie, mit Unterstützung der Firma Engomo aus Albstadt, eine App. Die Kommunikation zwischen den Komponenten erfolgte über einen MQTT-Broker der Hochschule.
„Ich bin sehr beeindruckt von dem Ergebnis und sehr glücklich zu sehen, wie gut wir QONDAC in ein SAP-System integrieren können“, sagt Michael Pollhans, Head of Control Technology der Dürkopp Adler GmbH, der online dazu geschaltet war. In der anschließenden Diskussion entstanden viele neue Ideen für weitere Retrofitting-Projekte in Zusammenarbeit mit der Firma Dürkopp Adler GmbH, z. B. im Bereich des „Monitored Working“.
Text: B. Varchmin