Biomedical Sciences

Sigmaringer Forscherinnen veröffentlichen neueste Erkenntnisse zum Chronischen Fatigue Syndrom

Doktorandin Barbara Hochecker (AG Prof. Bergemann; Kooperatives Promotionskolleg InViTe2) beschäftigt sich in ihrer Doktorarbeit mit der Multisystemerkrankung ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue Syndrom). „Die Symptomatik der Erkrankung ähnelt der einer Long Covid Erkrankung. Es ist allerdings wenig darüber bekannt, welche Faktoren zur Ausbildung von ME/CFS führen, was die Diagnose und auch die Auswahl geeigneter Behandlungsmethoden deutlich erschwert.“ erklärt sie.

Durch eine ex vivo Hyperthermie Behandlung konnte Barbara Hochecker spannende Effekte auf zellulärer Ebene bei an ME/CFS erkrankten Personen beobachten. Ihre Forschungsergebnisse wurden vor Kurzem in der Fachzeitschrift Journal of Thermal Biology veröffentlicht.

 

Mit den Forschungsarbeiten konnte gezeigt werden, dass Blutzellen von an ME/CFS erkrankten Personen sowohl eine erhöhte Autophagie (Recyclingprozess der Zellen), als auch eine erhöhte mitochondriale Funktion im Vergleich zu Blutzellen gesunder Personen aufweisen.

Erfolgte eine ex vivo Hyperthermie Behandlung (39°C, 1 h), so konnte die mitochondriale Funktion der Blutzellen von erkrankten Personen auf das Level der gesunden Kontrollgruppe gesenkt werden.

Die Autophagie wurde durch eine ex vivo Hyperthermie Behandlung sowohl bei Blutzellen aus gesunden, als auch bei Blutzellen aus erkrankten Personen stimuliert. Analysen zur Genexpression untermauern diese Erkenntnisse.

Diese Forschungsergebnisse stellen einen weiteren wichtigen Baustein zum besseren Verständnis der Pathophysiologie von ME/CFS und der Behandlung dieser schweren Erkrankung dar.

 

Ein herzlicher Dank geht an die Professor Manfred von Ardenne Forschungsförderungsgesellschaft e.V., die Kooperationspartner Dr. Alexander von Ardenne und Noah Molinski vom Von Ardenne Institut für Angewandte Medizinische Forschung GmbH sowie Dr. Stefan Pieper von der Praxis Dr. Pieper für Integrative Medizin.