Startschuss für grenzübergreifende Innovationslabore
Albstadt/Sigmaringen. Zehn Hochschulen und 50 Praxispartnern in der Vierländerregion stehen in den kommenden vier Jahren 11,7 Millionen Euro zur Verfügung, um die nachhaltige Entwicklung des Wirtschaftsstandorts voranzubringen – mit dabei ist auch die Hochschule Albstadt Sigmaringen als Partnerin des sogenannten Circular Labs, das Leuchtturmprojekte für eine Kreislaufwirtschaft in der Land- und Ernährungsindustrie sowie in der Textilwirtschaft schaffen will.
„Die Hochschule forscht in diesem Projekt an kreislauffähigen Entwicklungsansätzen“, erklärt Prof. Dr. Christian Kaiser von der Fakultät Engineering. Dies beinhalt beispielsweise, dass verwendete Materialien recycelt und textile Produkte repariert werden können. Außerdem legen die Projektbeteiligten Wert auf eine Minimierung von Transportwegen, sodass die Produkte nicht um die halbe Welt reisen müssen. „Nachhaltigkeit ist ein Thema, das wir an unserer Hochschule sowohl in der Lehre als auch in der Forschung sehr aktiv behandeln“, sagt Rektorin Dr. Ingeborg Mühldorfer. „In der Region nehmen wir hier eine Pionierrolle ein.“
In einer gemeinsamen Auftaktveranstaltung an der Fachhochschule Vorarlberg gaben Politik, Wirtschaft und Wissenschaft vor Kurzem den Startschuss für die insgesamt drei Innovationslabore in der Vierländerregion Bodensee. Darin arbeiten Hochschulen, Unternehmen, Behörden und gesellschaftliche Organisationen gemeinsam daran, Lösungen für den ökologischen Wandel in den Feldern Mobilität, Gebäude, Ernährungs- und Textilwirtschaft umzusetzen. Gefördert werden sie vom grenzüberschreitenden EU-Förderprogramm Interreg VI Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein und der Neuen Regionalpolitik des Schweizer Bundes. Initiiert hat die Labs der Wissenschaftsverbund Vierländerregion Bodensee, die Nachfolgeorganisation der Internationalen Bodensee-Hochschule.
„Mobilität, Gebäude, Ernährung und Textilien sind jene Sektoren, in denen wir den nachhaltigen Wandel besonders vorantreiben müssen. Dazu braucht es nicht nur eine enge Verzahnung von Wissenschaft und Praxis, sondern auch die grenzübergreifende Zusammenarbeit in der Vierländerregion“, erklärte der Vorarlberger Landesrat Daniel Zadra bei der Auftaktveranstaltung. „Wissenschaft und Hochschulen sind essenziell für die Bewältigung der großen Herausforderungen der Vierländerregion“, ergänzte Sabine Rein, Präsidentin der Hochschule Konstanz und Mitglied im Vorstand des Wissenschaftsverbunds. „Die Realisierung der Nachhaltigkeitsziele kann nur gemeinsam erfolgen".
Der Leiter der Verwaltungsbehörde, Mario Bauer, verspricht sich von den Labs „einen konkreten Beitrag zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der Vierländerregion. Ich bin davon überzeugt, dass sie die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Region erhöhen werden“.