Studierende entwickeln innovative Satteldecke und sichern sich Textil Award
Albstadt/Sigmaringen. Wenn man Hobbyreiterin und obendrein Textilingenieurin ist, liegt der Gedanke an innovatives Pferdezubehör nah. So ist es auch bei Jasmin Dreher und Lara Heidinger, die an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen den Masterstudiengang Textil- und Bekleidungsmanagement studieren: Bereits in ihrer Bachelorarbeit hatte sich Lara Heidinger mit der Entwicklung eines ergonomischen Westernpads – also einer Satteldecke – beschäftigt. Das Problem: „Obwohl die Ergonomie für das Pferd berücksichtigt wurde, konnte ich den tatsächlichen Druck auf den Pferderücken nicht messen“, berichtet sie. „Langfristig gesehen kann zu hoher Druck durch einen nicht passenden Sattel oder schlechten Sitz des Reiters aber zu erheblichen Folgeschäden führen.“ Dazu zählten beispielsweise Fehlstellungen und ein sich daraus ergebender Leistungsabfall des Pferdes.
Da traf es sich gut, dass es den hochschuleigenen Start-up-Cube gibt. Gleich zu Beginn des Masterstudiums nahmen die Studierenden Kontakt zu Prof. Dr. Lutz Sommer auf, der in Albstadt Ansprechpartner für Gründungen ist und ihnen Zugang zu den Räumen verschaffte. „Im Start-up-Cube haben wir Räume für kreatives Arbeiten geschaffen, in denen Studierende Produktideen und Geschäftsmodelle entwickeln können“, sagt Lutz Sommer. Ideale Voraussetzungen also für Jasmin Dreher und Lara Heidinger: „Dadurch bekamen wir die nötige Infrastruktur, um das Pad weiterzuentwickeln“, sagen sie.
Das neue Sattelpad soll den Satteldruck messen und den Reiter mithilfe einer App unter anderem über mögliche Druckspitzen informieren. „Auf diese Weise kann das Pferd geschont und der Reiter weiter geschult werden.“
Mit ihrer Idee des intelligenten Sattelpads konnten die beiden sogar bereits beim größten landesweiten Hochschulwettbewerb für studentische Gründungsteams in Baden-Württemberg, dem „Start-up BW ASAP“, überzeugen und erhielten den Textil Award. „Dieser Erfolg spornt uns an, weiter an der Entwicklung zu arbeiten und die Gründung voranzutreiben.“ Betreut werden die beiden an der Hochschule von Prof. Petra Anni Schneider und Prof. Dr. Lutz Sommer.
Weiterführende Informationen: Der „Start-up Cube“ an der Jakobstraße in Albstadt bietet Studierenden die notwendige Infrastruktur zur Gründung ihres eigenen Start-ups. Eingebettet ist das Ganze in das vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst geförderte Projekt GuStL (Gründung in Studium und Lehre – Teilprojekt GROW: Go your own way), welches das Thema Gründung in der Lehre verwurzeln soll. Der Start-up-Cube bietet den Studierenden auf zwei Etagen mit insgesamt rund 200 Quadratmetern Nutzfläche neben einem PC-Pool und einem Werkstattbereich auch einen Meeting-Point, eine informelle Lounge-Area sowie einen Besprechungs- und Co-Working-Bereich mit modernster IT- und Präsentationstechnik. Flankiert wird das Angebot durch Geräte aus den Bereichen Machine Learning, Künstliche Intelligenz, 3D-Druck und additive Fertigung sowie Virtual- und Augmented Reality. Im Hinblick auf Zukunftstrends wie E-Mobilität und autonomes Fahren finden Studierende vor Ort auch Equipment aus dem Automotive-Bereich. Abgerundet wird das Angebot durch E-Learning-Module, beispielsweise zur Erlangung verschiedener Zertifikate in den Bereichen Agiles Projektmanagement, Machine Learning, Automation und Programmierung.