Studierende helfen Ravensburger Großlabor bei Coronavirus-Diagnostik
Albstadt/Sigmaringen. Die Nachfrage nach PCR-Tests auf das Coronavirus ist derzeit enorm und für viele medizinische Labore kaum zu bewältigen. Aus diesem Grund helfen zehn Bioanalytik-Studierende der Hochschule Albstadt-Sigmaringen tatkräftig in Ravensburg aus, nachdem das dortige MVZ Labor Ravensburg gemeinsam mit Studiendekan Prof. Dr. Thole Züchner über die aktuelle Lage beraten hatte. Es zählt zu den größten klinischen Laboren in Deutschland.
„Ich habe diese Angelegenheit natürlich sehr gerne an unsere Studierenden weitergeleitet und war von der großen Resonanz positiv überrascht“, sagt Thole Züchner. In der aktuellen Lage zeige sich sehr deutlich, dass es in Deutschland viel zu wenige Bioanalytiker gebe. „Es ist toll, dass unsere Studierenden schon während des Studiums in der aktuellen Pandemielage so gut unterstützen können. Sie lernen durch den hohen Praxisanteil im Studium bei uns bereits sehr früh, wie die notwendigen Laboranalysen durchgeführt werden.“
Eine dieser Studierenden ist Friederike Immisch. „Meine Neugier auf die Laborarbeit ist sehr groß“, sagt sie. „Jede Abteilung hat ihre eigenen Herausforderungen, und diese gilt es zu lernen und gegebenenfalls auch gemeinsam zu lösen.“ Die Arbeit sei abwechslungsreich und gefalle ihr außerordentlich gut – besonders profitiere sie davon, dass der Bezug zum Studium klar gegeben sei und sie sich mit anderen Studierenden, aber auch den Labormitarbeiterinnen und -mitarbeitern austauschen könne.
Prof. Dr. Nele Wellinghausen ist Bereichsleiterin für die Abteilungen Molekularbiologie und Infektionsserologie im MVZ Labor Ravensburg. „Die Pandemie erfordert aufgrund der wechselnden Infektionsdynamik immer wieder kurzfristiges Umorganisieren der Arbeitsprozesse und des Personals im Labor“, sagt sie. Die Initiative von Thole Züchner sei auf dem Höhepunkt der vierten Welle genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen: „Die Motivation und Flexibilität der Studierenden erlaubte uns, sie sehr kurzfristig einzusetzen. Dies war eine tolle Erweiterung der ohnehin schon sehr guten Kooperation zwischen der Hochschule und unserem Labor.“
Neben dem guten Gefühl, in einer aktuellen Notlage zu helfen sowie einem willkommenen Zuverdienst profitieren die Studierenden auch mit Blick auf ihr Studium von ihrer Arbeit im Labor: Sie können sich bis zu vier Wochen ihrer Aushilfstätigkeit auf ihr späteres fünfmonatiges Praxissemester anrechnen lassen.