Studierende setzen virtuelle Kleiderkollektion um
Albstadt/Sigmaringen. In vielen Katalogen und auf Internetseiten wird längst nicht mehr ausschließlich mit Produktfotografien gearbeitet – die 3D-Visualisierung ist auf dem Vormarsch und eröffnet der Textilindustrie neue Möglichkeiten. Diese Tatsache ist derzeit auch Thema im Industrieprojekt des Studiengangs Textil- und Bekleidungstechnologie an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen: 24 Studierende beschäftigen sich aktuell damit. Unter der Anleitung von Prof. Marina Baum und Prof. Dr. Christian Kaiser erlernen sie den Umgang mit den neuen Technologien und setzen sie in die Praxis um.
Die Studierenden erstellen eine virtuelle Sports- und Outdoor-Kollektion mit besonderen Details und arbeiten mithilfe von professionellen 3D-Programmen an einer fotorealistischen Visualisierung. Die neuesten Softwarelösungen werden der Hochschule von den Herstellern CLO Virtual Fashion GmbH und INNEO Solutions GmbH zur Verfügung gestellt und machen möglich, dass das Projekt ohne jegliche Präsenzveranstaltung umgesetzt werden kann. „Kick-Off-Veranstaltung, wöchentliche Besprechungen und Präsentationen finden ausschließlich online statt“, sagt Christian Kaiser. „Das regt die Studierenden dazu an, neue kreative Techniken einzusetzen.“
Während ein Teil des Semesters bereits erste Erfahrungen im Bereich der 3D-Visualisierung hat, müssen andere Teilnehmer die Programme erst lernen. „Das wird ihnen aber durch Kompetenzen erleichtert, die sie sich in ihrem bisherigen Studium bereits angeeignet haben“, sagt Marina Baum.
Nach einer ausgiebigen Ideenfindung innerhalb der verschiedenen Gruppen gilt es nun, Schnitte in einem 2D-CAD-Programm zu erstellen und die Kleidungsstücke anschließend in CLO 3D zu simulieren. Danach wird die digitale Kollektion in der 3D-Rendering-Software KeyShot aufbereitet. Durch die Optimierung von Materialeigenschaften und die bestmögliche Beleuchtung soll eine Visualisierung erschaffen werden, die man nicht mehr von Fotografien unterscheiden kann.
Partner wollen bestehende Kooperationen weiter ausbauen
Die Hochschule freut sich wiederholt über die begleitenden Kooperationspartner Jens Heineck und Saskia Failla von INNEO Solutions sowie über den neuen Kooperationspartner CLO Virtual Fashion. Die Ergebnisse des vergangenen Industrieprojekts haben beide Partner so überzeugt, dass sie die bereits bestehenden Kooperationen weiter ausbauen wollen.
„Es deutet vieles darauf hin, dass die 3D-Visualisierung die klassische Produktfotografie ablösen wird“, sagt Christian Kaiser. „In Bezug auf Kosten- und Zeitersparnis bietet die neue Technologie definitiv einige Vorteile.“ Umso wichtiger sei es, dass die Hochschule ihre Studierenden optimal auf diesen Trend vorbereitet. „Die angehenden Textilingenieure erlangen durch dieses Projekt zahlreiche neue Kompetenzen in einem Themenschwerpunkt, der aus der Zukunft der Textilindustrie nicht mehr wegzudenken ist“, sagt Marina Baum.
Die Abschlusspräsentation findet am Mittwoch, 27. Januar 2021, um 14.30 Uhr online statt. Alle Interessierten können via MS Teams daran teilnehmen.