Süße- und Lebensmittelpräferenz bei Kindern
Süße- und Lebensmittelpräferenz bei Kindern – Herausforderungen und Möglichkeiten der Produktentwicklung – Vortrag auf der ProSweet Messe in Köln
Prof. Maier-Nöth präsentiert über die aktuellen Herausforderungen aber auch Möglichkeiten einer gesunden und nachhaltigen Ernährungsstrategie für Kinder um den wahrgenommenen Süßegrad auf der einen Seite, aber auch den Zuckergehalt von Süßigkeiten und Snacks auf der anderen Seite zu reduzieren – eine schrittweise Änderung des Verbraucherverhalten ist hier essentiell?
Der Zuckerkonsum von Kindern liegt über den derzeitigen Empfehlungen, was die Notwendigkeit unterstreicht, Strategien zu finden, die erfolgreich einen neuen Ansatz zur Zuckerreduzierung fördern können. Die Prämisse, die sensorischen Eigenschaften von Produkten nicht zu verändern und sich auf die Verringerung des Zuckergehalts und der Süßkraft zu konzentrieren, muss aufgegeben werden. Kinder prägen ihre Vorlieben durch Erfahrung. Wenn sie stark gesüßten Lebensmitteln ausgesetzt sind, wird eine höhere Vorliebe für Süßes festgestellt. Im Gegensatz dazu zielt die schrittweise Reduzierung des Zuckergehalts darauf ab, die Vorliebe der Kinder für Süßes zu verändern, anstatt ihr derzeitiges Verhalten beizubehalten, was sich langfristig auf das Ernährungsverhalten und die Gesundheit auswirken kann.
Der große Anteil verarbeiteter Produkte am Zuckerkonsum von Kindern deutet darauf hin, dass die Neuformulierung von Produkten eine der kosteneffizientesten Strategien ist, die zur Verringerung des Zuckerkonsums auf Bevölkerungsebene eingesetzt werden kann. Die Forschung zeigt, dass eine signifikante Zuckerreduzierung in Produkten für Kinder möglich ist, ohne dass die hedonische Wahrnehmung beeinträchtigt wird, selbst wenn der Zuckergehalt reduziert wird.
Der Vortrag erörtert die Rolle der Lebensmittelindustrie, die weltweit zum übermäßigen Zuckerkonsum von Kindern beiträgt, sowie die Strategien, die zur Verringerung des Zuckergehalts in für Kinder bestimmten Produkten angeregt oder umgesetzt wurden.
Alle Beteiligten (Industrie, Lebensmittel- und Gesundheitsforscher sowie politische Entscheidungsträger) sind aufgefordert, das Wohl der Kinder in den Vordergrund zu stellen und ihr Recht auf eine gesunde Ernährung zu schützen.