Thomas Bareiß übergibt der Hochschule Scheck über 1,1 Millionen Euro
Albstadt/Sigmaringen. Die Hochschule Albstadt-Sigmaringen hat gemeinsam mit der Zeppelin-Universität in Friedrichshafen im Wettbewerb „EXISTPotentiale“ des Bundeswirtschaftsministeriums den Zuschlag in der Kategorie „Potentiale heben“ bekommen und erhält über das Förderprogramm 1,1 Millionen Euro. Am Dienstag hat der parlamentarische Staatssekretär Thomas Bareiß an der Hochschule den symbolischen Scheck überreicht.
„Mit diesem Geld wollen wir Gründungskultur und den Transfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft stärken“, sagte Thomas Bareiß bei der kleinen Feierstunde. „Es ist ein großer Erfolg für die Hochschule, dass sie zum Zug gekommen ist.“ Insgesamt hatten sich 220 Hochschulen um die Fördermittel beworben – den Zuschlag erhielten 140 von ihnen, darunter 24 aus Baden-Württemberg. Insgesamt werden landesweit mehr als 36 Millionen Euro ausgeschüttet.
Die Hochschule nutzt das Geld insbesondere für die Umsetzung des Konzeptes LAKE-CUP (Lake Constance Corporate-University Program), das sich mit Gründungen im ländlichen Raum befasst. „Kleine und mittlere Unternehmen sollen dabei unmittelbar und direkt eingebunden werden“, sagte Prof. Dr. Matthias Premer, Prorektor Forschung. Im geplanten „Innovationskorridor Nördlicher Bodensee“ wolle die Hochschule Kooperationen mit Unternehmen initiieren, diese an die Hochschule bringen und Studierende zum Mitmachen motivieren. „Acht Firmen haben bereits konkretes Interesse an einer Zusammenarbeit mit der Hochschule“, berichtete Rektorin Dr. Ingeborg Mühldorfer.
Geplant ist, dass die Hochschule einen Pool mit gründungsaffinen Studierenden aufbaut und diese zusätzlich ausbildet. Die Unternehmen tragen ihre Ideen für innovative Produkte an die Hochschule heran, die die Firmen dann auf dem Weg bis zu einer möglichen Marktreife unterstützt. Die Teams werden interdisziplinär und hochschulübergreifend besetzt, um den Lösungsansätzen zu einer möglichst großen gesellschaftlichen Relevanz zu verhelfen. „Die Hochschulen Konstanz und Ravensburg-Weingarten sind weitere Kooperationspartner, die den Studierendenpool füllen“, sagte Steve Kovacs, Innovations- und Transfermanager der Hochschule Albstadt-Sigmaringen. Er erklärte, dass sich das Projekt auch nach der Förderlaufzeit durch den Bund tragen soll: „Ich bin sehr froh, dass wir etwas Nachhaltiges hinbekommen haben.“ Studien zeigten, dass Start-ups eine deutlich größere Überlebenschance hätten, wenn ein bereits etabliertes Unternehmen im Boot sei.
Die Zuwendung des Bundes passt auch bestens in die Transferaktivitäten der Hochschule in der geplanten Modellfabrik am InnoCamp in Sigmaringen. „Dort werden Forschung, Weiterbildung und Gründung bald ihre bauliche Heimat haben“, sagte Ingeborg Mühldorfer.