Werkeln, testen, staunen: Girls‘ Day und Boys‘ Day an der Hochschule
Albstadt/Sigmaringen. Vom Löt-Workshop über die Herstellung einer eigenen Hautcreme bis zur Kunststoffanalyse: Die Hochschule Albstadt-Sigmaringen hat sich am Donnerstag mit einem umfangreichen Angebot am bundesweiten Girls‘ Day und Boys‘ Day beteiligt. Im Mittelpunkt der Aktivitäten stand dabei vor allem eins: Mitmachen.
Beim Girls‘-Day-Angebot der Fakultät Engineering in Albstadt lag der thematische Schwerpunkt auf „Virtual und Augmented Reality“. Die 27 Teilnehmerinnen zwischen zehn und 16 Jahren bekamen einen Einblick in verschiedene Bereiche der Fakultät und bearbeiteten kleine Projekte, die beispielhaft für die späteren Berufsfelder sind.
Los ging’s in einem frisch sanierten Labor, das für Chemie- und Textilanalysen genutzt wird. Die Schülerinnen suchten sich für eine Kunststoffanalyse jeweils eine Probe aus und testeten deren Eigenschaften – sei es durch Verbrennen oder Auflösen in Säure. Anschließend durften sich die Mädchen in der Virtual-Reality-Anlage im Maschinenbautrakt mit einer VR-Brille selbst in einem virtuellen Szenario bewegen, und im Anschluss stand ein Löt-Workshop auf dem Programm. Im Elektrotechniklabor hatten Maschinenbaustudenten Platinen vorbereitet, auf die die Mädchen Leuchtdioden löten sollten. Das Endprodukt durften sie mit nach Hause nehmen.
Die Wirtschaftsingenieure präsentierten ihre modulare Produktionsanlage und zeigten ebenfalls ein VR-Projekt, das aktuell von Studierenden entwickelt wird. Die Schülerinnen konnten sich mittels VR-Brille durch einen virtuellen Raum bewegen, in dem sie verschiedene Geschicklichkeitsaufgaben bewältigten. Zum Abschluss bauten sie aus Karton eine eigene VR-Brille, in die sie ihr Smartphone legten. Mithilfe einer speziellen App konnten sie so in ein weiteres virtuelles Szenario abtauchen.
Nach der Mittagspause ging es zu den Textil- und Bekleidungstechnikern ins Haux-Gebäude. Mithilfe von VR-Brillen und Tablets demonstrierten die Textiler, wie ein „Virtual Showroom“ funktioniert: Kleidungsstücke können an beliebiger Stelle in den Raum projiziert und komplett virtuell von innen erkundet werden. Abschließend wurde der neue Zündcutter des Studiengangs vorgeführt, und die Schülerinnen durften als Andenken einen eigenen Schlüsselanhänger fertigen.
Auch die Fakultät Informatik beteiligte sich am Girls‘ Day. Besonders spannend war die Präsentation von Lego Mindstorm – im Labor von Prof. Dr. Joachim Gerlachs standen die Lego-Fahrzeuge bereit. Die Mädchen sahen bei der Programmierung der am Fahrzeug angebrachten Komponenten zu und brachten auch eigene Vorschläge ein. Und tatsächlich: Die Fahrzeuge fuhren auf der vorgesehenen Route.
Anschließend führte Denis Camivic die Mädchen ins Programmieren mit Scratch ein. Dabei stellte sich heraus, dass einige Teilnehmerinnen bereits viel Erfahrung mit dem Programmieren in dieser Sprache hatten.
In Sigmaringen informierten sich sieben Jungs im Studiengang Lebensmittel, Ernährung, Hygiene (LEH) über neue nachhaltige Proteinquellen und was diese mit der Ernährung der Zukunft zu tun haben könnten. Um das Ganze selbst zu testen, verkosteten sie anschließend unter anderem Speiseeis aus Lupinen.
Praktisch ging es auch im Studiengang Facility Management zu dem aktuellen Thema Smart Building Engineering and Management zu. Elke Konday und die Studentin Sonia Kaur erklärten den zehn Teilnehmerinnen zunächst, wie spannend und vielseitig das Berufsleben mit einem Abschluss dieses Faches ist. Mit einer Wärmebildkamera machten die Mädchen anschließend eigene Experimente.
Im Bereich Pharmatechnik stellten die Teilnehmerinnen eine eigene Basiscreme mit Zitronennote sowie echte Tabletten her – das weckte echte Begeisterung. „Ich hatte noch nie Kontakt mit einem Labor“, sagte etwa die 18-jährige Kerstin aus Albstadt. „Aber es ist extrem spannend zu sehen, wie so eine Creme hergestellt wird.“