Wie Unternehmen mit der Hochschule zusammenarbeiten können
Albstadt/Sigmaringen. Die Hochschule Albstadt-Sigmaringen und die IHK Reutlingen haben regionale Unternehmen über Kooperationsoptionen mit der Hochschule und Unterstützungsformate der IHK informiert. Rektorin Dr. Ingeborg Mühldorfer zeigte die vielfältigen Möglichkeiten auf, über die Firmen frühzeitig mit Studierenden und Forschenden der Hochschule in Kontakt treten können – sei es, um Nachwuchsfachkräfte schon früh an sich zu binden oder um vom Wissenstransfer von der Hochschule ins Unternehmen zu profitieren und so die eigene Innovationskraft zu stärken. Vorgestellt wurden auch Best-Practice-Beispiele, die anschaulich verdeutlichten, wie gewinnbringend Kooperationen von Hochschule und Unternehmen für beide Seiten sind.
„81 Prozent unserer Studierenden stammen aus Baden-Württemberg“, berichtete Ingeborg Mühldorfer. „All diese jungen Menschen bleiben fürs Studium nahe der Heimat – das Potenzial für viele bestens qualifizierte Fachkräfte ist also groß.“ Die Hochschule und die Industrie seien enge Partner, „und wir binden sie bei der Konzeption und Weiterentwicklung unserer Studienangebote ein, um bestmöglich bei der Deckung des Bedarfs zu unterstützen“.
Darüber hinaus sind den Möglichkeiten zur Zusammenarbeit kaum Grenzen gesetzt: Firmen können in der Hochschule Studierendenprojekte durchführen, Seminar- und Abschlussarbeiten ausschreiben, Stellen für Praxissemester anbieten, sich am Studium mit vertiefter Praxis oder am dualen Kombistudium „Hochschule plus“ – also der Verzahnung von Bachelorstudium mit betrieblicher Ausbildung – beteiligen und etliches mehr. Sich schon früh ins Bewusstsein der Studierenden bringen können Unternehmen beispielsweise durch ihre Teilnahme an der Karrierebörse der Hochschule oder durch Raumsponsoring, wobei eine starke Sichtbarkeit bei Studierenden geeigneter Fachrichtungen erzielt wird.
Dr. Stefan Engelhard von der IHK Reutlingen stellte anschließend konkrete Services vor, mit denen die IHK Unternehmen bei der Zusammenarbeit mit Hochschulen unterstützt, bevor drei Firmenvertreter mit der Vorstellung gelungener Kooperationen bei anderen Firmen dafür warben, diesen Schritt ebenfalls zu gehen. Matthias Keck von Groz-Beckert berichtete von Studierenden, die ihre Abschlussarbeiten im Unternehmen geschrieben und der Firma damit nicht nur bei der Lösung konkreter Fragestellungen geholfen haben, sondern teilweise auch in eine Festanstellung übernommen wurden.
Harald Kauffmann von Motion Advantage ließ gleich ein ganzes Team von Studierenden im Zuge einer Projektarbeit an der Frage arbeiten, welches ERP-System zur Unterstützung der Ressourcenplanung des gesamten Unternehmens das richtige für sein Start-up ist. Schließlich berichtete noch Kerstin Stier von engomo, was ihr Unternehmen alles dafür tut, um Studierende überhaupt kennenzulernen und ihnen eine langfristige Berufsperspektive zu bieten – von Workshops über Forschungsprojekte bis hin zu Gastvorträgen an der Hochschule. Dass dies auch umgekehrt gewinnbringend sein kann, zeigt ein erst wenige Tage altes Beispiel: Prof. Dr. Maximilian Wolf von der Fakultät Business Science and Management hatte bei den Kundentagen von engomo einen Vortrag unter dem Titel „Ist Ihr Unternehmen KI-ready?“ gehalten und damit einen Beitrag zum kontinuierlichen Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis geleistet.
Im Anschluss an den offiziellen Teil gab es einen regen Austausch zwischen den zahlreichen Unternehmensvertretern, Professorinnen und Professoren sowie Mitarbeitenden der Hochschule und Vertretern der IHK. Dabei wurden die Möglichkeiten künftiger Zusammenarbeit ausgelotet.
Weiterführende Informationen: Ob Abschlussarbeit, Studierendenprojekt, Praxissemester oder kooperative Forschung: Wer sich für die Zusammenarbeit mit der Hochschule interessiert, kann sich per E-Mail mit dem Innovations- und Transfermanager Andreas ter Woort in Verbindung setzen.