Wirtschaftsingenieurwesen setzt in der Lehre auf Scrum
Albstadt/Sigmaringen. Da agiles Projektmanagement in vielen Unternehmen und Unternehmensbereichen immer mehr an Bedeutung gewinnt, hat der zertifizierte Scrum-Trainer Prof. Dr. Lutz Sommer an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen erstmals entsprechende Kurse für angehende Wirtschaftsingenieure angeboten. Die Resonanz auf die mit Praxis- und Projektphasen ausgestatteten Trainings übertraf alle Erwartungen. „Das hat uns dazu veranlasst, dieses Angebot nun fest an der Hochschule zu etablieren“, sagt Lutz Sommer.
Klassisches Projekt- und Produktmanagement stößt aufgrund sich ständig ändernder Kundenwünsche, Marktveränderungen und kurzen Produktlebenszyklen an seine Grenzen, sagt Lutz Sommer. „Etablierte Unternehmen, aber auch Gründer brauchen deshalb zunehmend neue Handlungsstrategien, um flexibel auf Veränderungen in ihrem Umfeld reagieren zu können.“ Genau da zeigten sich die Vorteile von Scrum, das auf einem völlig neuen Denkansatz beruhe.
„Der Kunde und seine Produkterwartungen stehen im Mittelpunkt und nicht der Projektplan“, erklärt Lutz Sommer. Das Scrum-Team solle sich bei der Problemlösung eigenverantwortlich organisieren, in kurzfristigen Zyklen planen und sich durch Erfolge und Niederlagen kontinuierlich verbessern.
„Moderne Projektmanager fordern heute keine fertigen Lösungen mehr ein, sondern erarbeiten diese Stück für Stück in enger Zusammenarbeit mit ihrem Team. Dabei gehen sie Herausforderungen agil und kreativ an“, sagt Lutz Sommer. Der Projektmanager kümmere sich um die Bedürfnisse seiner Projektgruppe, anstatt deren Fortschritt lediglich zu überwachen und Fehler zu kritisieren. „Wer es auf diese Weise schafft, Vertrauen herzustellen, findet Menschen mit einer hohen Bereitschaft, ihre beste Leistung abzurufen“, sagt Lutz Sommer. Am Ende steigere dies die Qualität des Ergebnisses und helfe damit dem Unternehmen, sich am Markt besser zu behaupten. Es trage zur Praxisnähe des Studiums bei, die Prinzipien des agilen Projektmanagements nach der Scrum-Methode an der Hochschule zu vermitteln.
Die Kurse fanden im Zuge des vom Wissenschaftsministerium geförderten Projekts GROW statt, das Gründungskultur in Studium und Lehre stärken soll. Unterstützung kam zudem vom Förderverein der Hochschule Albstadt-Sigmaringen.