Projektbeschreibung
Hintergrund
Kunststoffe dominieren den Verpackungssektor. Die Verwendung von Kunststoffen, insbesondere für Verpackungen und im Agrarsektor, wird jedoch aufgrund ihrer Langlebigkeit und der Herausforderungen beim Recycling zunehmend zu einer Herausforderung für die Umwelt. Mehr als die Hälfte der Lebensmittelverpackungen in Siedlungsabfällen enthält Produktreste, was das Recycling erschwert. In der Landwirtschaft besteht ein Problem bei der Steigerung der Recyclingrate darin, dass erschwingliche biologisch abbaubare Kunststoffalternativen nicht im Boden abgebaut werden, sondern industriell kompostiert werden müssen. Dazu kommt die Schwierigkeit, dass Verschmutzungen das Recycling von Agrarfolien erschweren. In der Folge landen fast 80 Prozent auf landwirtschaftlichen Feldern, Mülldeponien oder in der Natur.
Zielsetzung
Im Projekt RECOVER werden neue biotechnologische Lösungen entwickelt, bei denen Mikroorganismen, neuartige Enzyme, Würmer und Insekten verwendet werden, um Abfallströme aus herkömmlichen Kunststoffverpackungen und Agrarkunststoffen abzubauen. Dadurch werden auch neue Rohstoffe für die biobasierte Industrie wie Chitin/Chitosan geschaffen, was wiederum als hochwertiges Rohmaterial für Biokunststoffe in aktiven Verpackungen, verbesserten Mulchfolien und als Biodünger eingesetzt werden kann. Insbesondere die Entwicklung eines umweltfreundlicheren und ökonomisch sinnvollen Prozesses zur Extraktion von Chitin aus Insekten und der Umwandlung zu antimikrobiell aktiven Chitosan steht für das Sustainable Packaging Institute (SPI) an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen im Fokus. Beide Prozesse sowie die Verarbeitung des gewonnenen Chitosans für die Anwendung in Verpackungen und Mulchfolien werden dabei mit Elektronenstrahlbehandlungen modifiziert.
Schlagworte
Nachhaltige Verpackungskonzepte; Chitin; Chitosan; eBeam; Agrarfolien
Forschungsschwerpunkt:
NESP | Nachhaltige Entwicklung - Smarte Materialien und Produkte
Öffentliches Projekt | EU-H2020
Förderprogramm
Programm: HORIZON 2020
Förderlinie: H2020-BBI-JTI-2019
Förderkennzeichen: Grant agreement number GA 887648
zur offiziellen Projektseite
zur EU-Projektdetailseite (pdf)
zur Recover-Homepage
Projektpartner
17 Partner sind im Projekt beteiligt, darunter:
- UAL (UNIVERSIDAD DE ALMERIA) als Koordinator
- UNIPI (UNIVERSITA DI PISA)
- BRUNEL (BRUNEL UNIVERSITY LONDON)
- OWS (ORGANIC WASTE SYSTEMS NV)