Lernwelten

2011 ist das Projekt "Lernwelten" im Studiengang Kommunikations- und Softwaretechnik (wurde inzwischen in Technische Informatik umbenannt) von einer Jury für den "Fellowship für Innovationen in der Hochschullehre" der Dieter Schwarz Stiftung ausgewählt worden. Insgesamt wurden 16 Vorhaben mit je 50.000 Euro gefördert - die Baden-Württemberg-Stiftung, die Joachim Herz Stiftung und der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, die das Programm gemeinsam ausgeschrieben hatten, finanzierten jeweils fünf weitere Fellowships. Das Konzept zielte darauf ab, schwächere Studierende gezielt zu fördern und an die Lernwelt Hochschule heranzuführen.
 
Projektleiter Professor Dr. Tobias Häberlein, der im Albstädter Studiengang Technische Informatik lehrt, schilderte die Problemlage 2011 so: "Wir haben beobachtet, dass immer mehr Studierende Probleme haben, formalen Denkprozessen zu folgen und dass sie zunehmend ein passives Verhältnis sowohl zu den vermittelten Inhalten als auch zur Hochschule als Ganzes entwickeln. Verstärkt betroffen sind Studierende, die aus einem sozialen Umfeld stammen, das wenig Kontakt zur akademischen Welt hat." Die Ursachen sieht Häberlein weder in mangelnder Intelligenz, noch in Unwilligkeit oder gar Faulheit der Studenten. Die meisten Probleme hätten, so Häberlein, eher psychologisch-soziale Ursachen. Für den Misserfolg im Studium seien zum großen Teil fehlendes intellektuelles Selbstbewusstsein und eine resignierend-passive Grundhaltung verantwortlich, die auf frustrierende Lernerfahrungen aus der Zeit vor dem Studium zurückzuführen ist.
 
Der Informatiker setzte auf neuartige Lehrmethoden, genauer gesagt auf "kommunikative Didaktik". Das bedeutet, dass die Vorlesung als Kommunikationssituation begriffen wird, in der die pädagogische Aufmerksamkeit verstärkt auf den beteiligten Individuen liegt. Die Methoden wurden ein Jahr lang in einer Veranstaltung in Seminarform im zweiten Semester des Studiengangs Kommunikations- und Softwaretechnik (der inzwischen in Technische Informatik umbenannt wurde) erprobt.